Es gibt viele Gründe, warum sich immer mehr Radfahrer für ein Gravel Bike entscheiden. Schlechte Straßen mögen ein Grund sein. Vielmehr ist es aber die Vielseitigkeit dieser Räder.
Hier stellen wir die Fahrradtypen, aus denen das Gravel Bike hervorging, einmal genauer vor:
Als Gravel Bike bezeichnet man ein sportliches Rad, das optisch und technisch zwischen Rennrad, Endurance Bike und Cyclocrosser liegt. Das macht sie so vielseitig. Sie sind agil, wendig und robust wie Crosser, dabei aber genauso laufruhig und langstreckentauglich wie klassische Rennräder. Die spezielle Rahmengeometrie sorgt für eine komfortable und etwas aufrechtere Sitzposition.
Die als Endurance Bike bezeichneten Rennräder sind für die Fahrer gedacht, die das Radfahren als Freizeitsport betreiben und vielleicht auch hin und wieder an einem Jedermann-Rennen teilnehmen. Auch Langstrecken-Rrennen oder Touren in den Bergen kann man mit diesen Rädern bewältigen. In jedem Fall aber sind befestigte Straßen und Wege das Terrain des Endurance. Sie eignen sich auch hervorragend für das tägliche Training. Denn dieser Rennradtyp zeichnet sich vor allem durch eine für den Fahrer aufrechtere Geometrie, größere Reifenfreiheit und Scheibenbremsen aus. Ziel ist es, dem Fahrer ein möglichst angenehmes und vor allem schmerzfreies Fahrerlebnis auch auf sehr langen Strecken zu ermöglichen. Die deutlich tiefere und gestreckte Haltung auf vielen Rennrädern ist gerade bei Fahrern mit Nacken- und Rückenproblemen ein Problem und wird durch die aufrechtere Haltung entschärft. Der Einsatz eines 25-32 mm breiten Reifens bietet bei geringerem Luftdruck schon ein deutliches Plus an Komfort. Entgegen der Annahme, dass breitere Reifen eine erheblich höheren Rollwiderstand verursachen und dadurch eher bremsend wirken, sind solche Reifentypen in Sachen Geschwindigkeit schmalen Reifen kaum unterlegen. Bei korrektem Luftdruck weisen sie sogar einen besseren Rollwiderstand auf und bieten somit bessere Kurven- und Bremseigenschaften.
Das Breezer Radar X ist ein reinrassiger Abenteuer- und Reisegraveler auf 29″ Laufrädern
Cyclocross-Räder sind wiederum keine neue Erscheinung am Radsportmarkt. Es gibt sie schon Jahrzehnte. Seit einigen Jahren gibt es wieder größeres Interesse an Cyclocrossbikes. Grund ist die wieder stark wachsende Popularität des Cyclocross-Sports. Crossbikes sind auf das Gelände zugeschnittene Rennräder mit einer sehr kurzen und sportlichen Geometrie. Es gibt sie mit Gangschaltung und ohne, mit Cantilver- oder Scheibenbremsen. Eine Federung haben Crosser nie. Es können breitere Reifen mit Profil wie bei Mountainbikes bis maximal 40 mm Breite gefahren werden. Obwohl Crossbikes im Gelände gefahren werden, sind sie nicht auf Komfort konstruiert. Vielmehr geht es um Agilität und Wendigkeit. Crossrennen sind sehr schnell und fordernd. Reine Crosser haben keine Aufnahmen für Schutzbleche, Trinkflaschen oder Gepäckträger.
Das Ridley Kanzo A ist Gravelbike und Rennrad in einem.
Bei der Geometrie von Gravel Bikes verbindet man die Vorteile dieser beiden Fahrradtypen. Laufruhe und Komfort auf der Straße aber auch Wendigkeit und genügend Kontrolle über das Vorderrad auf losem Untergrund oder Schlamm. Auf einigen Modellen können Reifen von bis zu 2.5 x 29“ gefahren werden. Durchschnitt ist eine Reifenfreiheit von 42 -47 mm. In Verbindung mit 11- 42 Kassetten kann man so auch MTB-Terrain im voll beladenen Zustand bewältigen. Meist haben sie mechanische oder hydraulische Scheibenbremsen und bieten somit auch ein klares Plus in Sachen Sicherheit, vor allem bei Nässe oder auf schlammigen Untergrund. Dieser Vorteil bedeutet etwas mehr Gewicht und man benötigt ein passendes Rahmen-Gabel-Set und Laufräder. Gravel Bikes sind immer mit Aufnahmepunkten für vordere und hintere Gepäckträger, Schutzbleche und mindestens zwei Trinkflaschen versehen. Damit sind sie auch alltagstauglich. Mit einem zweiten Laufradsatz kann man es auch wunderbar als Trainingsrennrad verwenden.
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Das Bombtrack Audax ist ein top ausgestattetes Gravelbike auf Basis eines soliden Stahlrahmen.